BENITA QUADFLIEG STIFTUNG - HAMBURGER STIFTUNGSTAGE



Besichtigung des Kinderhaus Mignon mit anschließender Podiumsdiskussion

 

Das Kinderhaus Mignon, das seit nahezu 20 Jahren in Hamburg Nienstedten besteht,  soll bis Ende 2013 verkauft werden. Die Benita Quadflieg Stiftung bemüht sich seit gut einem Jahr um den Erwerb der Immobilie. Es werden dringend noch weitere Spender gesucht.

 

Aus diesem Grund öffnete die Stiftung nun erstmals das Kinderhaus für die Öffentlichkeit und lud anlässlich der Hamburger Stiftungstage am 16. Oktober 2013 von 10.00 bis 10.45 Uhr zu einer Besichtigung des Kinderhauses Mignon und anschließend von 10.45 bis 12.00 Uhr zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Familienanaloge Jugendhilfe“ ein. 

 

Experten aus der Familienhilfe, Politik, Behörden und Wissenschaft diskutierten über Vor- und Nachteile der verschiedenen Unterbringungsalternativen für Kinder und Jugendliche in der Jugendhilfe, wie Pflegefamilien, Wohngruppen mit bis zu zehn Kindern und stundenweiser pädagogischer Betreuung oder auch familienanaloges Wohnen wie im Kinderhaus Mignon.

 

Im Gespräch waren der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Harm Paschen, Marcus Weinberg, CDU Hamburg, MdB und ehemals Lehrer, Diplom-Soziologin Susanne Wirbel von der Vormundschaftsbehörde im Jugendamt, Dr. Kerstin Petersen,  Leiterin des Referates Erziehungshilfen aus dem Amt für Familie, sowie Heilpädagogin Maya Schneider, Leiterin des Kinderhauses Mignon. Die Veranstaltung wurde von Julia-Niharika Sen vom NDR, vor allem als Moderatorin des Hamburg Journals bekannt, charmant moderiert. Im Mittelpunkt der Diskussion standen zentrale Fragen der Identität und Individualität. Der Fachwelt ist klar, dass es bei traumatisierten, kranken oder auch behinderten Kindern keine allgemeingültige Formel zur Problemlösung gibt. Vielmehr braucht es viel Zeit und Erfahrung, um gemeinsam festzustellen, was gut ist für das jeweilige Kind, in welchem Rahmen es leben sollte, um bestmöglich aufzuwachsen und gute Entwicklungschancen zu erhalten, wie viel Kontakt zur Herkunftsfamilie ihm guttut und welche medizinische Versorgung und Therapien angezeigt sind. Dass das Kinderhaus Mignon auf diesem Gebiet eine Vorreiterstellung und Leuchturmfunktion einnimmt, darin waren sich alle einig. 

 

„Im Kinderhaus wohnen Kinder, die gelernt haben, dass Liebe wehtut.“ „Es ist immens wichtig, dass die Kinder selbst bestimmen dürfen, wie viel Nähe und Beziehung sie zulassen.“ „Um wieder Entwicklung aufzunehmen, ist ein hohes Maß an Verlässlichkeit erforderlich.“ „Hier arbeiten Menschen, die ohne nach Überstunden zu fragen, Beziehung wirklich wahrnehmen und auch Widerstände und Schwierigkeiten akzeptieren.“ – Dies sind nur einige der Zitate aus der Podiumsdiskussion zur Arbeit im Kinderhaus Mignon, für uns Motivation, uns mit all unserer Energie für den Erhalt des Kinderhaus Mignon einzusetzen.