DIE NAMENSGEBERIN


Benita Quadflieg, 1917 - 2011

 

Ein besonderer Lebenslauf

Benita Quadflieg wurde am 21.11.1917 in Schweden geboren und verbrachte hier ihre Kindheit und die Grundschuljahre. Ausgedehnte Reisen mit ihrer Mutter führten sie in viele Länder bis in den vorderen Orient. Eine zeitlang besuchte sie die Waldorfschule in Stuttgart.

 

Nach dem Abitur in Schweden ging sie nach Berlin, studierte Medizin an der Charité. Fachrichtung: kindliche Entwicklungsstörungen und Psychiatrie. Trotz des von den Nationalsozialisten erlassenen Verbots für anthroposophische Einrichtungen und Tätigkeiten nahm sie an geheim abgehaltenen Kursen über anthroposophische Medizin teil und ließ sich auch in Eurythmie und Sprachgestaltung weiterbilden.

 

1940 heiratete sie Will Quadflieg, brach 1942 ihr Studium ab und wurde Mutter von insgesamt 5 Kindern. 1963 wurde die Ehe geschieden.

 

Danach folgte eine intensive Fortbildungszeit in den Bereichen Bewegung, Sprachentwicklung und -anbahnung, Wahrnehmung, Frühförderung, anthroposophischer Heilpädagogik und Medizin.

 

1965 – 71 arbeitete sie mit seelenpflegebedürftigen Kindern im Kinderheim Friedrichshulde in Schenefeld bei Hamburg, und besuchte dort Kurse von Dr. Kurt Gäch, Psychiater und Neurologe und langjähriger Leiter des heilpädagogischen Instituts "Birkenhof" bei Lüneburg.

 

1971 übernahm sie eine Stelle im Sonderkindergarten der „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind“ in Wedel bei Hamburg. 1974 die Leitung. Hausbetreuung einiger schwerstbehinderter Kinder im Umland gehörte mit zu den Aufgaben: Beginn ihrer späteren "Herzensangelegenheit", der mobilen Frühförderung.

 

1975 gründete sie die Heilpädagogisch-Therapeutische-Arbeitsgemeinschaft, bezog eine kleine Wohnung in Blankenese, in der Gruppenarbeit (5 Kinder), Einzeltherapie und mobile Hausfrühförderung angeboten wurde.

 

Die Einrichtung wuchs schnell, Mitarbeiter – zum Teil ehrenamtliche – mussten angestellt werden, und die Warteliste der Kinder wurde immer länger.

 

1978 wurde das Kutscherhaus (das heutige Haus Mignon) von der Stadt Hamburg angemietet. 1983 erfolgte die Namensgebung.

 

1991 ging Benita Quadflieg in den Ruhestand.

 

Am 12.7.2011 endete ihr reiches Leben.