"Im Kinderhaus Mignon der Benita Quadflieg Stiftung werden im Hamburger Elbvorort Nienstedten seit 1995 rund 20 Kinder ab 0 Jahren, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht in ihren Herkunftsfamilien bleiben konnten, in vier familienanalogen Wohngruppen betreut, gestärkt und auf das Leben vorbereitet. Immer nach dem Leitsatz der Einrichtung: „Wir fühlen uns zu 100 Prozent dem Kind verpflichtet, welches sein Schicksal nicht selber wählen konnte.“ Junge Menschen, die alle unter Vormundschaft stehen und über die Jugendhilfe oder das Familiengericht wegen schwerer Kindeswohlgefährdungen vermittelt wurden. Traumatisierte Kinder aus Familien, deren Eltern psychisch krank, alkohol- oder drogensüchtig waren, die über lange Zeiträume geschüttelt wurden oder vor Hunger geweint haben, die seelisch so verletzt wurden, dass sie Beziehungen nicht mehr aushalten, mit Aggression oder Regression reagieren.
Aber im Familienverbund des Kinderhauses Mignon gelingt ihre soziale Integration in der Interaktion mit anderen Kindern gut. In diesem sozialen Netz kehren erst Körpersignale und dann die Sprache nach den Traumatisierungen zurück. Auf dem langen Weg dorthin helfen die unglaubliche Liebe, Geduld und Empathie der Schutzhaus-Eltern, stehen zugewandte Pädagogik und das Credo „Jedes Kind hat das Recht geschützt zu werden und das Anrecht auf eine eigene Entwicklung.“ Und so werden die besonderen Kinder und Jugendlichen nach Jahren des Lebens im Familienverbund auch aufs eigene Leben vorbereitet. Bei der Ausbildung und der Berufsfindung ebenso wie bei der Suche nach Wohnraum."